Begründung für die Auszeichnung von Iris Stöber mit dem "Kunstpreis" des Landkreises Elbe-Elster
Iris Stöber wurde in Dortmund geboren. Ihren Lebensweg in jungen Jahren prägte eine sehr umfängliche und vielseitige Ausbildung, deren Fixpunkte ein Studium der Kunstgeschichte, Soziologie und Ethnologie an der Universität Freiburg von 1976 bis 1979, im Anschluss die Ausbildung zur Restauratorin und Tischlerin sowie das Kunststudium an der Hochschule der Künste in Berlin von 1990 bis 1994 waren. Hier kann man im wahrsten Sinne des Wortes von einer universellen Bildung sprechen, beinhaltet sie doch Wissenschaft, handwerkliche Praxis und Kunst.
Damit dürfte sie in unserer spezialisierten Gegenwart ein äußerst rarer Typus sein. Ihr Studium der bildenden Kunst lief genau parallel mit der Gründung des Atelierhofs in Werenzhain. Sie gehörte unter der Regie von Ursula Bierther zu den von Anbeginn aktiven Mitgliederinnen, die unter schwierigsten Bedingungen wirkliche „Aufbauarbeit“ sowohl in künstlerischer Hinsicht als auch handwerklich und organisatorisch leisteten. Seit 2010 hat sie die Leitung des Atelierhofs inne. Die Ausstrahlung dieser künstlerischen Einrichtung, auf Vereinsbasis arbeitend, ist stetig gewachsen und zählt im Land Brandenburg zu den wichtigsten Adressen Ihres Genres. Mit der Open Art Lausitz (2021) wurde eine neue Dimension als künstlerischer Mittelpunkt sowie Ideengeber und Koordinator der bildende Kunst für die gesamte Lausitz gesetzt. Dieser Prozess wird in den kommenden Jahren weitergeführt und ausgebaut. Auch für das Lausitz-Festival ist Iris Stöber mit Ihrem Atelierhof ein fester Kooperationspartner. Wir umreißen diese Seite der Arbeit von Iris Stöber, weil die Würdigung mit dem Kunstpreis sowohl für die künstlerische Arbeit, aber auch für die Förderung künstlerischer Aktivitäten erfolgen kann. Bei Ihr treffen beide Kriterien in hohem Maße zu. Künstlerisch ist sie in der Malerei und Grafik zu Hause, befasst sich aber auch mit plastischen Objekten und dem Film. Seit dem sie in unseren Landkreis gezogen ist, bereicherte sie mit Ihren Arbeiten die alle zwei Jahre stattfindende Berufskunstausstellung. Mehrfach übernahm sie auch deren Kuratierung, was auf Ihre Wertschätzung sowohl unter den Berufskolleginnen und -kollegen als auch des Kulturamtes als Veranstalter hinweist. Ihre Arbeiten, die oft mit einer Frische und Leichtigkeit, manchmal auch einer witzigen Attitüde daher kommen, waren in Ausstellungen im In- und Ausland zu sehen. Der Landkreis kann stolz darauf sein, dass eine so kreative und für die Kulturszene der Region aktive Künstlerin hier beheimatet ist. Wir wünschen Ihr, nicht ohne Eigennutz, eine nicht nachlassende künstlerische Produktivität.