Manfred Hennig

v.l.n.r. Babette Weber, Manfred Hennig, Landrat Christian Jaschinski

Begründung für die Auszeichnung von Manfred Hennig mit dem
„Preis für Heimatpflege“ des Landkreises Elbe-Elster

Es ist fast unmöglich, alle Wettbewerbe und Preise aufzuzählen, die dieser Preisträger für Heimatpflege des Jahres 2023 erfolgreich bestritten und errungen hat. Hier muss ein Filmzitat erlaubt sein: „Houston, wir haben ein Problem!“ Lieber Manfred Hennig, Sie brauchen dringend einen Eintrag in die Online-Filmdatenbank IMDb.

 

Manfred Hennig aus Maasdorf ist Amateur-Kurzfilmer mit Leib und Seele – und eigentlich im Ruhestand. Das muss betont werden, denn sein (bisheriges) Film-Resümee ist beeindruckend. Er ist dafür in die Welt gereist und hat zum Beispiel den Panamakanal filmisch eingefangen. Aber meistens hat er seine Themen vor der Haustür gesucht und gefunden. Dabei sind Filmdokumente entstanden, die Heimatgeschichte erzählen.

 

In „Die Puppenspieler kommen“ richtet Manfred Hennig seinen Blick auf die Tradition des Mitteldeutschen Wandermarionettentheaters. Mit kluger Montage verbindet er dabei Zeitebenen und lässt zwei Generationen der Puppenspielerfamilie Dombrowsky zu Wort kommen. Ruhig und zurückgenommen gibt Hennig seinen Akteuren die Bühne und lässt sie erzählen; am Ende entsteht ein Bild von Tradition und Wandel des Puppentheaters in den vergangenen 100 Jahren. Die Jury der Deutschen Filmfestspiele des Bundes Deutscher Film-Autoren kürte den Film zu einem der Siegerfilme des Jahres 2021.

 

In „Die Messlatte des Robert Reiss“ erzählt Manfred Hennig die Geschichte des Feldmessers, Erfinders und Unternehmers Robert Reiss. Gleichzeitig setzt er damit einer prägenden Bad Liebenwerdaer Figur ein filmisches Denkmal. Dass er dabei auf Filmstars und -sternchen verzichtet und mit regionaler Besetzung arbeitet, tut den Filmen keinen Abbruch. Es macht sie glaubwürdiger. Die Protagonisten der Filme sprechen die Sprache des Elbe-Elster-Landes, und sie erzählen seine Geschichte.

 

Ganz besonders trifft dies wohl auf Manfred Hennigs (vorerst) letzten Film zu. „Viva la musica“ beobachtet den Bad Liebenwerdaer Orgelbauer und Musiker Dieter Voigt bei seinen Bemühungen, Kindern ohne musikalische Vorkenntnisse musische Bildung nahezubringen. Die Kantate „Viva la musica“ dient als roter Faden. Der Film würdigt nicht nur die Persönlichkeit Dieter Voigt, sondern auch die mitteldeutsche Orgelbautradition und unsere Orgellandschaft.

 

Es muss deutlich gesagt werden: Ohne Manfred Hennig würden diese Facetten unserer Kulturlandschaft und Industriegeschichte sicherlich nicht im Film erscheinen. Es ist sein Verdienst, dass er ihre Bedeutung erkannt, ihnen Zeit und Mühe gewidmet und sie in originelle Filme verpackt hat. Und das ohne großen Etat, riesige Teams und teure Schauspieler. Die Stars seiner Filme sind unser kulturelles Erbe und die Menschen, die es mit Leidenschaft bewahren. Das ist Heimatpflege im besten Sinne.

 

Übrigens gibt es noch eine weitere Seite des Filmemachers Manfred Hennig: den Minutenfilmer. Wer wirklich herzlich lachen will, der sollte sich „Falsch abgebogen“ oder „Wauwau“ anschauen. 

Druckversion | Sitemap
© Kulturamt des Landkreises Elbe-Elster | Kontakt | Impressum | Datenschutz