Regina Nauck

v.l.n.r. Rainer Pilz, Regina Nauck, Roland Neumann, Ulf Lehmann

Begründung für die Auszeichnung von Regina Nauck mit dem
„Preis für Heimatgeschichte“ des Landkreises Elbe-Elster

Regina Nauck darf gern als „Miss Marple des Elsterlandes“ bezeichnet werden. Die in Züllsdorf geborene Regionalhistorikerin fährt zu Hochtouren auf, wenn sie Rätsel und Geheimnisse aus der Vergangenheit lüften darf. Herausragend ist dabei sicherlich die Beschreibung eines Mordes an Fellhändlern in Züllsdorf. Ein Verbrechen, das 1904 beim Abriss einer Scheune durch einen Skelettfund offenkundig wurde und dessen Hergang in einem Theaterstück der in Züllsdorf beheimateten Feministinnen und Autorinnen Maria und Elisabeth Malo geschildert wurde. Die Verbindung zwischen Theaterstück und dem tatsächlichen Mord stellte Regina Nauck schlüssig her. Sie erforschte ausführlich Werk und Biografie der Malo-Schwestern, veröffentlichte dazu mehrfach und sorgte dafür, dass die einst vergessenen Frauenrechtlerinnen Teil der regionalen Erinnerungskultur wurden.

Diese Anekdote macht deutlich, dass Regina Nauck ausgesprochen viel Züllsdorf und Heimat im Herzen trägt. Diese Verbundenheit ist der Motor für saubere Recherchen, Archivarbeit, Zeitzeugenbefragungen und für das Verfassen von Geschichten über die Gemeinde Züllsdorf und darüber hinaus über ihre zweite Heimat Herzberg.

Sie hat den Bärenanteil der Beiträge des 2021 erschienen Buches „Züllsdorf – Ein Dorfporträt von den Anfängen bis heute“ erarbeitet und geschrieben. Die Themenvielfalt war bemerkenswert: von Reformation, Kirchengeschichte, Schule, Geschichte der Pechhütten, über Straßenbau, Gasthöfe, Kindergarten und Kinderkrippe, Feuerwehr, Fahrverein bis hin zum Reiten, Porträts der Bürgermeister und Ortsvorsteher, die Geschichte des Strumpf-Fabrikanten Max Pfau, das Jagdschloss von Züllsdorf, dazu Familientragödien, Fluchtberichte und Geschichten über Kriegsende und Nachkriegszeit.

Sie ist Mitglied im Heimatverein Züllsdorfs und hat mehrmals zu Ausstellungen wie beispielsweise über die Geschichte der Straßen und Hofstellen oder Brautpaare und Heirat und zu Vorträgen (Bsp.: „In den Fängen des sowjetischen Geheimdienstes“) eingeladen. Auch die Bergung und Bewahrung eines Amateurfilms über den einst in Züllsdorf praktizierenden Landarzt Dr. Friedrich Rolle ist ihr zu verdanken.

Darüber hinaus veröffentlicht Regina Nauck alljährlich im Herzberger Heimatkalender seit 2010. Sie beschränkt sich in ihrem Forschungsinteresse nicht nur auf Züllsdorf, sondern arbeitete auch an Themen wie Kinderbetreuung und Medizingeschichte. Sie recherchierte Lebensläufe bekannter Herzberger und stellte stets ihre sorgfältig und spannend geschriebenen Geschichten auf ein festes Fundament an Quellen- und Archivarbeit.

Die Regionalgeschichte ist dank ihres unermüdlichen Forschungsgeistes um einige bleibende Fußabdrücke reicher. Ihr eigener persönlicher Fußabdruck gewann dadurch die besondere Tiefe und Deutlichkeit, die üblicherweise "n u r" den Spuren eingefleischter Detektivinnen zu eigen sind.  Die „Miss Marple des Elsterlandes“ Regina Nauck hat die Auszeichnung mit den Kulturpreis des Landkreises Elbe-Elster für Heimatgeschichte voll und ganz verdient.

Druckversion | Sitemap
© Kulturamt des Landkreises Elbe-Elster | Kontakt | Impressum | Datenschutz