Karin Heym

v.l.n.r. Rainer Pilz, Roland Neumann, Karin Heym, Ralf Uschner

Begründung für die Auszeichnung von Karin Heym mit dem
„Kunstpreis“ des Landkreises Elbe-Elster

 

Karin Heym lebt heute in Frankena, einem Ortsteil der Stadt Doberlug-Kirchhain. Es sind stattliche Dörfer mit breit angelegtem Dorfanger und oft stattlichen Backstein- und Feldsteinkirchen, in einer von Zisterziensermönchen und Bauern vor 800 Jahren erschlossenen Kulturlandschaft. Um die Orte erschließen sich dem aufmerksamen Betrachter ausgedehnte Wiesenflächen. Ein Grund für Karin Heym, die in Cottbus aufwuchs und ihren beruflichen Werdegang als Kindergärtnerin und Puppenspielerin fand, hier eine zweite „Heimstatt“ aufzubauen, um einer weiteren Leidenschaft nachzugehen: ihrer Liebe zu Pferden.

 

Die Faszination für das Puppenspiel prägt ihren Lebenslauf bis heute. Mit achtzehn Jahren finden wir sie 1963, damals noch Karin Hannemann, als Kindergartenerziehern in Cottbus. Schon zwei Jahre später ist sie Mitbegründerin der „Amateurpuppenbühne Cottbus“. 1967 begegnet sie in Moskau dem bekannten russischen Meister des Puppenspiels Sergej Obraszow und darf „Hinter die Kulissen blicken“, wie die Lausitzer Rundschau seinerzeit berichtet, was ihr Interesse nur noch beflügelt. Mit Gleichgesinnten wird sie in den nächsten vier Jahrzehnten das Puppenspiel in der Stadt an der Spree prägen. 1977 wird sie hauptberuflich Künstlerische Leiterin und Spielerin an der Cottbusser Amateurpuppenbühne, macht 1979 ihren Abschluss als Regisseurin für Puppenspiel. Das Puppenspiel weltweit verbindet, diese Erfahrung machte sie 1984 in Dresden auf einer Tagung der UNIMA, eines Weltkongresses der Puppenspieler, wo sie selbst mit dem „Kleinen Angsthasen“ auftritt. Das Cottbus noch heute eine eigene feste Puppenbühne besitzt, ist auch ihr Verdienst. Von 1990 bis 2010 ist sie Theaterleiterin, Spielerin, Regisseurin und Puppengestalterin an der städtischen Puppenbühne „Regenbogen“ Cottbus.

 

2010 geht sie in den Ruhestand. Sie bleibt weiterhin als Puppenspielerin aktiv. Das Elbe-Elster-Land ist für sie längst neuer Lebensmittelpunkt geworden. 

Puppenspiel gehört wie selbstverständlich zum kulturellen Alltag in Familie und Gesellschaft. Die Spielformen sind vielfältig. Es reicht vom Schattenspiel, dem Handpuppenspiel über das Marionettentheater bis hin zum modernen offenen Figurentheater. Karin Heym ist Handpuppenspielerin. Als gelernte Erzieherin im Kindergarten weiß sie um die Möglichkeiten und Bedeutung des Puppenspiels in der kindlichen Wahrnehmung und im Rollenspiel. Ihr eigenes Repertoire ist vielfältig und umfasst auch das Spiel mit dem Kasper der lustigen Figur.

Seit zwei Jahren ist das Kasperspiel Teil des gelebten immateriellen Kulturerbes in  Deutschland. Das Elbe-Elster-Land spielt dabei eine besondere Rolle. Seit über 250 Jahren ist Puppentheater Teil des gelebten kulturellen Erbes in unserer Region. Die Ausstellung im Marionettentheatermuseum in Bad Liebenwerda erschließt diese Geschichte in erlebbaren Welten. Ein großes Ereignis ist das vom Kulturamt des Landkreises organisierte Internationale Puppentheaterfestival im Elbe-Elster-Land. Dort finden wir auch Karin Heym, die das Festival mit eigenen Auftritten aktiv seit Jahren mit gestaltet. In Erinnerung sind Auftritte mit Schülerinnen und Schülern sowie ihrer Laienspielgruppe Klimperklein im Rahmen der Eröffnung des Festivals. Mit dem Kasper führt sie alljährlich am Kaspersonntag durch das Programm zum Abschluss des Festivals.

 

Die Laienspielgruppe wurde 2011 an der Volkshochschule Finsterwalde mit Unterstützung des Kulturamtes gegründet. Seit 2017 leitet sie an der Ganztagsschule Rückersdorf eine Arbeitsgemeinschaft Figurentheater, um Schulkinder für dieses Spiel zu gewinnen. Mit ihrer kleinen Puppenbühne Regenbogen-mobil spielt sie, unterstützt von ihrer Tochter, auf Dorffesten und in Kitas in der Region.

 

Mit ihrer gelebten Faszination für ihren Beruf begeistert sie alle Altersgruppen und sorgt für die Lebendigkeit des Puppenspiels im Landkreis Elbe-Elster und weit darüber hinaus.

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